Am 15. Oktober 2023 versammelten sich Pilzbegeisterte und Neugierige auf 1haZukunft in Wietstock, Ludwigsfelde in Brandenburg, unweit von Berlin entfernt, um an unserer regionalen Entdeckungstour mit Pilzcoach Micha Alt teilzunehmen. Bevor wir uns auf den Weg in die umliegenden Wälder machten, hatten wir die Gelegenheit, uns kennenzulernen und unsere Erfahrungen im Umgang mit Pilzen auszutauschen.
Alle Teilnehmenden gestalteten ein Namensschild aus einem Birkenporling. Eine einfache, aber coole Idee, die eine Verbundenheit untereinander sowie zum Thema des heutigen Workshops schuf. Nach der Vorstellungsrunde tauschten wir uns darüber aus, wo wir überall Pilze in unserem Leben finden können. Mithilfe von Bildkarten ordneten wir Pilze verschiedenen Kategorien zu und diskutierten Beispiele für ihre vielfältigen Verwendungen und Auswirkungen.
Respektvoller Umgang mit Pilzen & richtiges Sammeln
Gut vorbereitet und mit einem Grundverständnis für Pilze begaben wir uns auf unsere Wanderung. Bevor wir jedoch so richtig in den Wald eintauchten, gab uns Pilzexperte Micha Alt wichtige Informationen über den respektvollen Umgang mit Pilzen. Wir lernten, wie wichtig es ist, Pilze richtig zu sammeln und die Pilze als lebende Organismen zu respektieren. Da Pilze in unseren Breiten kein Kontaktgift besitzen, können sie berührt bzw. angefasst werden. Dabei wurden uns auch die Unterschiede zwischen dem Fruchtkörper und dem eigentlichen Pilz verdeutlicht. Während unserer Wanderung erhielten wir verschiedene Suchaufträge, Fruchtkörper nach bestimmten Kriterien zu sammeln. Danach besprachen wir einzelne Arten und ihre Merkmale.
Anschließend ordneten wir unsere Funde anhand eines Pilzrasters verschiedenen Kategorien zu. Diese Übung half uns, die verschiedenen Fruchtschichten und den Ort der Sporenbildung zu erkennen sowie den Lebenszyklus eines Pilzes zu verstehen. Außerdem gab uns Micha Tipps und Tricks an die Hand, um anhand von Merkmalen bestimmte Familien und einzelne Pilzarten zu erkennen.
Nach unserer erfolgreichen Pilzsuche kehrten wir auf den Hof zurück und genossen eine wohlverdiente Pause mit wärmenden Tees aus Birkenporling und Chaga, die nicht nur lecker schmeckten, sondern auch gesundheitsfördernde Eigenschaften haben. Wir tauschten Rezepte und Tipps zur Zubereitung von Speisepilzen aus und erfuhren mehr über Vitalpilze – ihre Wirkung, Verarbeitung und Anwendung. Nach der Pause ging es weiter, indem wir unsere Pilzfunde systematisch einordnen und die Merkmale einzelner Arten hervorhoben. Dabei wurde besonders auf die Giftwirkung von Pilzen und das richtige Verhalten bei einer Pilzvergiftung eingegangen. Sicherheit steht schließlich an erster Stelle, wenn es um das Sammeln von Pilzen geht. Auf unserer Wanderung entdeckten wir größtenteils ungenießbare Pilze.
Pilzberatung in Berlin & Brandenburg: Pilze ohne Risiko genießen
Selbst bei einer so schönen Aktivität wie dem Pilzesammeln gibt es ein paar Punkte zu beachten. Jahr für Jahr kommt es zu Pilzvergiftungen, weil Sammler:innen ihre eigenen Kenntnisse überschätzen. Daher sammelt am Besten nur, die Pilze, die ihr auch zweifelsfrei kennt. Es ist es immer besser, einen Pilz stehen zu lassen, wenn man sich nicht sicher ist, als das Risiko einer Vergiftung einzugehen. Micha gab uns eine kleine Weisheit mit auf den Weg. Die Fähigkeit, giftige Pilze zu erkennen, führt sicher zu den genießbaren – wahres Wissen liegt im erkennen der Unterschiede.
Es gibt eine einfache Möglichkeit, das Risiko beim Pilzesammeln zu minimieren: Lasst Eure gesammelten Pilze von erfahrenen Pilzberater:innen begutachten. In Berlin und Brandenburg gibt es zahlreiche Pilzberatungsstellen. Die Expert:innen dort verfügen über jahrelange Erfahrung und umfassendes Wissen über verschiedene Pilzarten. Sie können Pilze sicher bestimmen und Euch vor gefährlichen oder ungenießbaren Exemplaren warnen. Sie stehen bereit, Eure Pilze zu überprüfen und Euch Gewissheit zu geben.
Abschlussrunde: Teilnehmerfeedback und die Erkenntnisse des Tages
Den Tag schlossen wir mit einer Runde ab, in der wir unsere Eindrücke teilten und darüber sprachen, was wir an diesem Tag gelernt hatten. Die Pilzwanderung war nicht nur eine Gelegenheit, die vielfältig Pilzwelt zu erkunden, sondern auch ein Ausflug in die Natur, der uns mal wider gezeigt hat, wie wichtig es ist, sie zu schützen und zu respektieren.
Der Workshop fand am 15.10.2023 in Kooperation mit Micha Alt, Pilzcoach und Feldmykoloe Stufe I von der DGM (Deutschen Gesellschaft Mykologie), Speisepilzanbau in Gemeinschaftsgärten statt. Die Fotos hat ©Leah-Rahel Renner gemacht.